SZ641-017 - Chinesisch mal anders - „Pflaumenregen“ - Sprachliche und historisch Aspekte

Nächster Termin:
22.06.2024
Kurs endet am:
22.06.2024
Gesamtdauer:
keine Angabe
Praktikum:
Nein
Durchführungszeit:
  • Ein-/mehr-maliger Wochenendkurs
Teilnehmer min.:
8
Teilnehmer max.:
10
Preis:
25,50 € - Preis ermäßigt: 16,75 EUR
Abschlussprüfung:
Nein
Abschlussbezeichnung:
keine Angaben
Zertifizierungen des Angebots:
keine Angaben
Angebot nur für Frauen:
Nein
Kinderbetreuung:
Nein
Link zum Angebot:
Infoqualität:
Suchportal Standard nicht erfüllt - Weitere Informationen

Zielgruppen:
keine Angaben
Fachliche Voraussetzungen:
keine Angaben
Technische Voraussetzungen:
Keine besonderen Anforderungen.
Systematik der Agenturen für Arbeit:
keine Angaben

Inhalte


Im Jahr 2021 ist im Berliner Suhrkamp Verlag der Roman «Pflaumenregen» erschienen. Der deutsche Autor Stephan Thome erzählt darin einem deutschsprachigen Publikum eine chinesische Familiensaga. Diese spielt sich in China, Hongkong, USA und England, vor allem aber in Taiwan ab. Mittels zahlreicher Vor- und Rückblenden wird vor den Augen der Leserschaft das tragische Schicksal zweier chinesischer Familien im Laufe von ca. 120 Jahren geschildert. Die Familie RI (Japanisch) bzw. LI (Chinesisch) gehört zu den Chinesen, die vor Zeiten aus China nach Formosa eingewandert sind. Im aktuellen Sprachgebrauch auf der Insel firmieren sie als „Taiwanesen“. Die Familie CHEN dagegen zählt zu den Chinesen, die erst infolge des Bürgerkriegs in China (1945 - 1950) als Flüchtlinge nach Taiwan gekommen sind. Die Nachzügler werden von den Taiwanesen oft als „Festländer“ bezeichnet. Oberflächlich betrachtet ist das nur ein Hinweis auf die geografische Herkunft einer Person. Bei genauerem Hinsehen ist aber zu bemerken, dass damit im Alltag oft eine Herabsetzung verbunden ist. Viele „Festländer" waren eng mit der „Kuomintang“ (KMT) verbunden, jener Partei, die unter der Führung von CHIANG Kai-Shek auf Taiwan eine brutale Militärdiktatur errichtet hat. Als diese 1989 nach ca. 40 Jahren endete, war aus einem rückständigen Agrarland ein fortgeschrittener Industriestaat geworden. Seit Beginn der 2020er Jahre ist Taiwan stark ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit gerückt, weil sich die Volksrepublik China die ältere Republik China unter Umständen mit Gewalt einverleiben will; ähnlich wie im Falle Hong Kongs.
Die Familien LI und CHEN, die durch eine „merkwürdige“ Ehe schicksalhaft miteinander verbunden sind, erlebten drei Systemwechsel: Vom chinesischen Qing-Kaiserreich zur japanischen Kolonialherrschaft (1895 - 1945). Hernach folgte der japanischen Besatzung die KMT-Diktatur (1945 - 1989). Schließlich glückte ein friedlicher Übergang von einem Militärregime zu einer demokratischen Gesellschaft (1990 - heute). Am Horizont ist das Wetterleuchten eines weiteren Systemwechsels wahrzunehmen.
Im Kurs soll der Roman „Pflaumenregen“ vor allem unter zwei Aspekten betrachtet werden: Zum einen, ob Besonderheiten der chinesischen Sprache im deutschen Text Spuren hinterlassen haben? Wenn ja, welche? Wo? Zum anderen soll geklärt werden, ob westliche Leserinnen und Leser durch die Lektüre des Romans neue historische, politische und wirtschaftliche Kenntnisse etc. gewinnen können?

Für den Besuch des Kurses sind keinerlei Vorkenntnisse nötig. Hilfreich wäre jedoch, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Roman schon gelesen hätten. Kenntnisse der chinesischen Standardsprache (Mandarin) wären natürlich sehr nützlich.

Erfahren Sie hier mehr über Ihren Kursleiter: Dr. Erich Gütinger

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Erstmals erschienen am 18.06.2024, zuletzt aktualisiert am 26.06.2024